Kinesiologisches Tape

Kinesio-Taping – ein vielversprechender Trend

Egal, ob Europameisterschaften, Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele. Egal, ob Fußball, Leichtathletik oder Schwimmen: Überall leuchten uns die bunten Klebestreifen an den Profisportlern entgegen – Kinesio-Taping. Doch auch bei uns normal Sterblichen kann damit eine überraschende Wirkung erzielt werden.

Kinesio-Taping – Was ist das?

Das Taping kommt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und beruht auf der fernöstlichen Kinesiologie. Es ist eine Form der passiven Therapie und ist mittlerweile ein vielversprechender Trend. Sie kann sowohl präventiv (vorbeugend) als auch therapiebegleitend zur Unterstützung des Heilungsprozesses nach Verletzungen eingesetzt werden. Durch die Anlage wird oft ein physiologischer (normaler/natürlicher) Bewegungsablauf unterstützt. Bei richtiger Anlage kann das Kinesio Tape sogar eine Leistungssteigerung ermöglichen.

Die Anfänge und ihre Entwicklung

Bereits in den 70er und 80er Jahren erprobte der japanische Chiropraktiker Kenzo Kase diese Art der Therapie und entwickelte in Zusammenarbeit mit dem japanischen Konzern Nitto Denko Corp das „Kinesio Taping“. Einige Jahre später verbreiteten sich die „bunten Pflaster“ auch in Europa und den USA und sind aus dem heutigen Leistungssport nicht mehr wegzudenken.

Wie funktioniert es und was sind seine Vorteile?

Dabei handelt es sich um Streifen aus Baumwolle mit wellenförmig aufgetragenem Kleber. Im Gegensatz zum bekannten funktionellen (weißen) Tape, bei dem die Stabilisierung und Immobilisierung (Einschränkung der Beweglichkeit) im Vordergrund steht, ist das Kinesio Tape elastisch. Durch die entsprechende Anlage werden Reize an bestimmte Strukturen gesetzt. Alltägliche Bewegungen unterstützen diese Reize zusätzlich und bieten oft bereits von Anfang an eine Verbesserung der Mobilität und gesteigerte Lebensqualität. Dadurch erhält man quasi eine 24/7-Behandlungseinheit. Auch dem Duschen und Sporttreiben steht nichts im Wege, da das Tape wasserfest und atmungsaktiv ist. Im Durchschnitt hält eine Anlage sieben bis zehn Tage. Der Anwendungsbereich ist dabei vielseitig. Es kommt unter anderem in der Orthopädie, der Neurologie, der Gynäkologie und Sport zum Einsatz.

Ist auch eine Eigentherapie möglich?

Prinzipiell kann das Tape an allen Körperstellen, wo es notwendig wird, eingesetzt werden. Je nach Gebiet, kann es auch durch den Betroffenen selber angelegt werden, vor allem an leicht zugänglichen Stellen wie Beinen und Armen. Meistens ist dafür allerdings einiges Geschick notwendig und um einen wirksamen Erfolg zu gewährleisten, wäre das Anlegen durch eine zweite (fachlich eingewiesene) Person anzuraten, wie z.B. durch einen Fachtrainer für Sportrehabilitation, der bei der Gestaltung eines optimalen Fitnesstraining bei Sportschäden bzw. sportlichen Verletzungen unterstützt.

Die Anwendung und Wirkweise

Kinesio-Taping nimmt Einfluss auf Körperstrukturen und deren Abläufe – sowohl bei korrekter, als auch bei falscher Anlage. Deshalb wird die Anlage durch einen Fachmann (bspw. Ärzte, Physiotherapeuten, Fitnesstrainer mit entsprechender Fortbildung) empfohlen. So können negative Körperreaktionen vermieden werden.
Die Frage, ob es wirklich hilft, lässt sich jedoch nicht so einfach klären. Denn Wissenschaftlich erwiesen – auch wenn Ärzte bzw. Physiotherapeuten regelmäßig von Patienten berichten, bei denen die Pflaster Erfolge gezeigt haben – ist die Wirkung der Pflaster nicht.

Was bedeuten die Farben?

Naheliegend wäre der Gedanke, dass zum Beispiel Blau eine kühlende und Rot eine wärmende Wirkung haben. Aus therapeutischer Sicht haben die Farben allerdings keine wirklich wirksame Bedeutung. Dennoch reagieren einige Personen auf bestimmte Farben besser als auf andere. Oft wird das psychischen Komponenten zugewiesen. So kann es passieren, dass bei Personen, die beispielsweise kein Pink mögen, dieses Tape nicht so lang halten wird wie ein anders farbiges. Teilweise können sogar allergische Reaktionen auftreten. Diese sind jedoch meistens unbedenklich. In diesem Fall wird das Tape einfach entfernt. Deshalb wird meist vor Anlage ein spezieller Test durchgeführt, um solche Vorfälle zu vermeiden.
Sollte bereits eine Hypersensibilität (z. B. aufgrund einer Schwangerschaft) oder Kleberunverträglichkeit bekannt sein, haben viele Hersteller eine entsprechende Produktreihe namens „Gentle“. Diese Klebestreifen haben eine angepasste Kleberalternative.

Kinesio-Taping kann durch wenig Handlung eine große Wirkung erzielt werden. Da das Taping zur Alternativmedizin zählt und mit der allgemeinen Schulmedizin nicht vereinbar ist, kann es lediglich als Selbstzahlerleistung angeboten werden. Um den bestmöglichen Erfolg bei den Patienten gewährleisten zu können, ist eine fachgerechte Weiterbildung unumgänglich. Die Fortbildung dauert größtenteils nicht länger als ein Wochenende. Dort erlernt man in wenigen Stunden die genaue Wirkweise und übt die Anlage des Kinesio Tapes.

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